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Was ist Place Branding – und warum es für die Standortförderung immer wichtiger wird
von Dr. Florian Kaefer, Gründer und Herausgeber des Fachmagazins "The Place Brand Observer"
Wenn ich durch Schweizer Städte und Regionen reise und mit Verantwortlichen in der Standortförderung spreche, fällt mir immer wieder auf: Die Herausforderungen ähneln sich. Es geht um Sichtbarkeit, Attraktivität für Fachkräfte, Unternehmen und Investitionen – und darum, die Besonderheiten eines Ortes verständlich und glaubwürdig zu kommunizieren.
Seit über zehn Jahren beobachte ich als Herausgeber von "The Place Brand Observer", wie Städte, Regionen und Länder weltweit mit genau diesen Fragen umgehen. Wir analysieren Rankings, sprechen mit Expert:innen und sammeln gute Beispiele, die zeigen, was funktioniert – und was nicht. Diese Impulse fliessen auch in den europäischen Raum und zunehmend in die Schweiz ein, wo das Thema Place Branding noch vergleichsweise jung ist.
Was ist Place Branding – und worum geht es dabei eigentlich?
Place Branding wird oft mit Standortmarketing gleichgesetzt. Dabei geht es um weit mehr als einprägsame Slogans oder Kampagnen. Eine hilfreiche Formel bringt den Kern auf den Punkt: Place Branding = Place Making + Place Marketing
Das bedeutet: Es geht sowohl um die Gestaltung des Ortes (Place Making) – im physischen wie im gesellschaftlichen Sinne – als auch um die gezielte Kommunikation nach aussen (Place Marketing). Im Zentrum steht die Frage: Wer sind wir als Ort – und wofür wollen wir stehen?
Place Branding beginnt nach innen: mit der Arbeit an der eigenen Identität, mit Beteiligung der Bevölkerung und dem Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses. Erst auf dieser Grundlage kann eine glaubwürdige Positionierung nach aussen erfolgen – sei es gegenüber Investor:innen, Fachkräften oder Tourist:innen. So wird Place Branding zu einem strategischen Werkzeug, das Markenbildung, Standortentwicklung und Gemeinschaftsgefühl verbindet.
Aktuelle Trends und Themen für 2025
Der Austausch mit unserem globalen Expertennetzwerk zeigt: Einige Themen gewinnen im Place Branding aktuell besonders an Bedeutung. Dazu gehören:
- Nachhaltigkeit und Resilienz als zentrale Werte erfolgreicher Marken
- Gemeinschaft und Teilhabe: Die Bevölkerung wird aktiv in die Markenbildung eingebunden
- Strategie statt Kampagne: Place Branding als langfristiger Prozess
- Datenbasierte Standortentwicklung zur fundierten Entscheidungsfindung
- Authentisches Storytelling statt austauschbarer Werbeslogans
Wer mehr zu diesen Themen erfahren möchte, findet hier den vollständigen Artikel (auf englisch): Place Branding Trends & Priorities 2025
Fazit
Place Branding ist keine kurzfristige Massnahme, sondern eine Investition in die Zukunft. Es schafft Orientierung nach innen und Strahlkraft nach aussen – und stärkt die Glaubwürdigkeit eines Ortes. Gerade für die Schweizer Standortförderung liegt hier viel Potenzial: für differenzierte Positionierungen, mehr Sichtbarkeit und ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl.